Auf welchen Wegen die
Kenntnis des
Schießpulvers aus dem
Kaiserreich China nach
Europa kam, ist nicht bekannt. Trotz der Kenntnis
des Schießpulvers entstanden erst viel später die
Feuerwaffen.
Die Byzantiner kannten
bereits im Jahre
671 eine Mischung aus
Kolophonium,
Schwefel und
Salpeter,
Griechisches Feuer genannt, erfunden von Kallinikos
aus
Heliopolis. Dieser selbst auf Wasser brennbare Stoff
spielte eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung
von Konstantinopel. In den nächsten Jahrhunderten wurde
das "griechische Feuer" vor allem gegenüber Schiffen der
vordringenden Muslime eingesetzt.
Schießpulver aus Holzkohle, Schwefel und Salpeter
wird erstmals in der Schrift des Franziskanermönchs
Roger Bacon an den Bischof von Paris (1260)
erwähnt. Die Legende der Erfindung des Mönchs Berthold
Schwarz (Schwarzpulver) wird erst auf einen späteren
Zeitpunkt datiert.
Der Name Schwarzpulver
geht keineswegs auf den
Franziskanermönch
Berthold Schwarz aus
Freiburg zurück, der im
14. Jahrhundert einer Legende zufolge ein besseres
Mischverhältnis von Schwefel, Holzkohle und Salpeter
gefunden hat (diese Mischung unterscheidet sich von der
chinesischen hinsichtlich des Salpetergehalts) sondern
auf dessen Aussehen, weshalb es ursprünglich auch
"schwarzes Pulver" genannt wurde. Im Mittelalter nannte
man das Schwarzpulver auch "Donnerkraut". Im
Kaiserreich China war Schwarzpulver jedoch schon um
das Jahr 1000 bekannt. Wie es seinen Weg nach
Europa fand, ist nicht genau geklärt. Es könnte
durch arabische Händler nach Europa gelangt sein,
möglicherweise wurde es hier aber auch ein zweites Mal
erfunden. Schon
1267 beschrieb
Roger Bacon die Herstellung von Schwarzpulver, wobei
er noch nicht das optimale Mischungsverhältnis fand.
Marcus Graecus und
Albertus Magnus verbesserten wenige Jahre später das
Mischungsverhältnis auf die oben genannten Werte.
Durch die Einführung der
Patrone im
19. Jahrhundert wurde die Handhabung vereinfacht.
Das Schießpulver blieb bis
zur Erfindung moderner
Sprengstoffe das Treibmittel für Handfeuerwaffen.
Die Erfindung der
Schiessbaumwolle durch
Christian Friedrich Schönbein bzw.
Rudolf Christian Böttger datiert auf das Jahr 1846.
Seit dem 19. Jahrhundert
verdrängten brisante Sprengstoffe wie das
Nitroglyzerin, das darauf basierende
Dynamit oder die Nitrozellulose (Schießbaumwolle)
das Schwarzpulver als militärischen und gewerblichen
Explosivstoff.